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Kleiner Fehler - große Wirkung

Rauchwarnmelder retten Leben. Am sichersten dann, wenn sie über ein Q-Label verfügen und ordnungsgemäß installiert und gemäß DIN 14676 in Stand gehalten werden. Und was häufig in diesem Zusammenhang vergessen oder vernachlässigt wird: Sie arbeiten auch nur dann zuverlässig, wenn sie entsprechend den Angaben der Hersteller betrieben werden.

Bild: kpalimski / istock photo

09. März 2020

Die Montagevorschriften der Richtlinie DIN 14676 sind unmissverständlich: Rauchwarnmelder sind an der Decke in der Raummitte anzubringen. Der Mindestabstand zur Wand bzw. zu Einrichtungsgegenständen muss 50 Zentimeter betragen. In Wohnküchen soll der Abstand zum Herd mittlerweile mindestens 3 Meter betragen. Und in Küchen oder Bädern soll er nicht verwendet werden, da hier Wasserdämpfe auftreten, die zu Täuschungsalarmen führen können. Diese und noch einige weitere Vorgaben sollen sicherstellen, dass die Rauchwarnmelder zuverlässig ihren Dienst erfüllen. Denn Rauchwarnmelder arbeiten nach dem foto-elektronischen Streulichtprinzip.

Montagevorschriften sichern Funktion

Ein Prinzip, das Hekatron Brandschutz Mitte der 60er Jahre auf den Weg brachte und das mittlerweile in Europa in Rauchwarnmeldern üblich ist. Bei diesem Prinzip durchleuchtet eine Lichtquelle im Gerät alle paar Sekunden mit einem sogenannten Prüfblitz die Messkammer des Rauchwarnmelders. Sind in der Messkammer Rauchpartikel in einer bestimmten Konzentration vorhanden, wird der Lichtblitz reflektiert und das Licht trifft auf eine Fotozelle. Diese löst über eine Elektronikschaltung den Alarm mit einer Lautstärke von 85 dB aus. Würde der Rauchwarnmelder nicht in der Zimmermitte sondern in einer Ecke oder in unmittelbarer Nähe von größeren Möbeln oder Lampen montiert werden, würde der Rauch nur verzögert in den Melder eindringen und deshalb die Bewohner eventuell nicht mehr rechtzeitig alarmieren. Die Gefahr wäre also groß, dass Schlafende durch Rauch und giftige Gase schnell in eine tiefe Bewusstlosigkeit fallen und sich nicht mehr selbst in Sicherheit bringen könnten.

Und selbst wenn die Bewohner wach sind, zählt mitunter jede Sekunde. Denn sobald ein Schwelbrand, den ein Melder bereits sicher detektieren kann, in ein offenes Feuer übergeht, breiten sich die Flammen rasend schnell aus. Dann bleiben Bewohnern nur noch wenige Minuten, um sich zu retten. Stephan Weiß von Hekatron Brandschutz hat deshalb auch kein Verständnis, wenn Rauchwarnmelder aufgrund optischer Vorbehalte falsch montiert werden. „Kein Rauchwarnmelder dieser Welt kann hinter einem Schrank für die notwendige Sicherheit sorgen.“ Und noch ein Punkt ist ihm in diesem Zusammenhang wichtig: Wer seine Wohnung umräumt oder neue Lampen aufhängt, sollte unbedingt prüfen, ob dies die Funktionsweise der Rauchwarnmelder gefährdet und diese dann gegebenenfalls umsetzen. Zudem sollten die Rauchwarnmelder entsprechend der DIN 14676 gewartet werden. Das heißt u. a., dass mindestens einmal im Jahr die Alarmfunktion und die Sichtbarkeit der Rauchmesskammer überprüft werden müssen.

Für einen optimalen Schutz sollten alle Wohn- und Hobbyräume mit Rauchwarnmeldern ausgestattet werden.

Ausgelegt auf einen Standardgebrauch

Die Kritik, dass Rauchwarnmelder Falschalarme auslösen, kann der Brandschutzexperte ebenfalls nur bedingt verstehen.

Denn für ihn sind diese in der Regel kein Makel, sondern eher ein Zeichen, dass der Rauchwarnmelder zuverlässig arbeitet. Denn da der Alarm ausgelöst wird, wenn die Anzahl der Partikel in der Messkammer einen Grenzwert überschreitet, löst natürlich auch der Rauch, der auftritt, wenn etwas auf dem Herd anbrennt, zwangsläufig einen Alarm aus. Doch wer hochwertige Rauchwarnmelder mit dem Q-Label montiert und sich an die Installationsvorgaben hält, reduziert die Gefahr von Falschalarmen.

Neben der Qualität des Produkts und der richtigen Montage entscheidet aber auch der Gebrauch der Rauchwarnmelder mit, ob „Rauchwarnmelder ihren Dienst zuverlässig über die gesamte Lebensdauer ausüben“, so Stephan Weiß. Ein Fakt, der jedoch nicht jedem Nutzer bewusst sein dürfte. Wer zum Beispiel, wie in Kindergärten mitunter üblich, regelmäßige Evakuierungen mit einem Echtalarm der Rauchwarnmelder übt, der „muss davon ausgehen, dass die Rauchwarnmelder nicht über zehn Jahre hinweg arbeiten“. Denn dieses Vorgehen liegt weit „weg vom definierten Standardgebrauch“, so Stephan Weiß.

Rauchwarnmelder sind Sicherheitsprodukte

Q-Label-Rauchwarnmelder wie die von Hekatron Brandschutz sind für den Betrieb über zehn Jahre ausgelegt und erlauben in dieser Zeit standardmäßig jährlich bis zu zwölf Statusabfragen und einen 90-Sekunden-Alarm. Treten Falsch- und Testalarme häufiger auf, sollte laut Stephan Weiß der Installationsort bzw. das eigene Verhalten geprüft bzw. verändert werden. Oder aber, „man akzeptiert, dass die Batterieleistung nicht solange hält“.

Zum Standardgebrauch zählt für Stephan Weiß auch, dass Rauchwarnmelder bei Renovierungsarbeiten (Staub, Dreck etc.) abgedeckt oder besser noch abmontiert und in dieser Zeit sicher verstaut werden, damit die Messkammer sich nicht mit Partikeln füllt. Außerdem sollten auch Rauchwarnmelder regelmäßig mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Denn Rauchwarnmelder sind für Stephan Weiß Sicherheitsprodukte, deren „Zuverlässigkeit zu gleichen Teilen von der Produktqualität als auch von der Installation und dem Gebrauch abhängt.“

Errichter, die mehr zum Thema wissen wollen, können sich bei Hekatron Brandschutz zur Q-Fachkraft ausbilden lassen.

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