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Brandschutz im Logistikzentrum: Sonderlösung reduziert Fehlalarme

Der global tätige Automotive- und Industriezulieferer Schaeffler betreibt im unterfränkischen Kitzingen eines der modernsten Logistikzentren weltweit. Die baulichen Gegebenheiten und die komplexen Betriebsabläufe stellen dabei auch hohe Anforderungen an die Brandmeldetechnik.

04. Juni 2019

Im Osten der 21.000-Einwohner-Stadt Kitzingen nahm der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler im Juni 2018 sein hochmodernes Logistikzentrum in Betrieb. Auf einer Fläche von 24.000 Quadratmetern können bis zu 96.000 Kisten und 58.000 Paletten erfasst und eingelagert werden. Die Kapazitäten an den Laderampen ermöglichen es, täglich jeweils 100 Lkw abzufertigen, die Waren bringen oder abholen. Rund 160 Mitarbeiter sind aktuell am Standort tätig.  Die Weitläufigkeit und Komplexität der gesamten Anlage stellte dabei die Brandschutzverantwortlichen vor große Herausforderungen.

Sensorik auf Störgrößen abgestimmt

„Das ist schon aufgrund der Größe keine normale Gebäudesituation“, erklärt Günter Sauer von Hekatron Brandschutz. „Weil die Hallen so hoch sind, müssen sich die Brandschutz-Experten etwas Besonderes überlegen. „Bei einem derartigen Projekt muss die Sensorik für Früherkennung auf verschiedenen Störgrößen abgestimmt sein.“ Ursprünglich war eine Komplettüberwachung ausschließlich mit Punktförmigen Rauchmeldern geplant. Nach einer Analyse der Gegebenheiten und mit der Beratung der Planer- und Errichterfirma FUCHS Sicherheitstechnik GmbH aus Schweinfurt, entschied sich Schaeffler, diese mit verschiedenen Elementen aus der Sonderbrandmeldetechnik zu kombinieren. Die Entscheidung fiel auf eine Anlage mit Hekatron Integral IP-Brandmeldezentralen, Hekatron ASD Ansaugrauchmeldern, Linienförmigen Rauchmeldern der Hekatron ILIA- Baureihe, sowie Punktförmigen Rauchmeldern.

Das hochmoderne Logistikzentrum von Schäffler liegt auf einem rund 15 Hektar großen Areal östlich von Kitzingen.

Gewährleistung und Wartung: Vorteil Komplettlösung

FUCHS war als erfahrenes Fachunternehmen für die Planung und Errichtung der gesamten Sicherheitssysteme und der Brandmeldeanlage verantwortlich. „Wir haben ein breites Spektrum an Brandmeldetechnik verbaut und konnten so perfekt auf die speziellen Anforderungen eingehen“, erklärt Geschäftsführer Klaus Fuchs. „Die Linienförmigen Rauchmelder eignen sich hervorragend, um die großen Distanzen in den Hallen zu überbrücken. Zudem sichern die Ansaugrauchmelder auch die Areale mit Raumhöhen von bis zu 14 Metern ideal ab.“ Die Komplettlösung bietet für Fuchs viele Vorteile: Eine Anlage aus einer Hand ist leistungsfähig und sichert erstklassige Bedingungen bei Gewährleistung und Wartung. Mit einer nahezu unendlichen Ausbaufähigkeit können auch künftige Anforderungen problemlos gemeistert werden. Zudem kann die Anlage über Hekatron Remote sowohl vor Ort als auch mobil von überall angepasst und gesteuert werden.

Mathias Olbrich, Brandschutzbeauftragter der Firma Schaeffler und Günter Sauer, Gebietsverkaufsleiter bei Hekatron Brandschutz inspizieren die installierten Sensoren.

Planung sichert effizienten Betrieb

„Bei derartigen Bauvorhaben muss allerdings auch sehr gut geplant werden“, erklärt Klaus Fuchs. „Es gibt nur ein bestimmtes Zeitfenster für die Installation der Brandmeldeanlage. Stehen die Maschinen und Einbauten erst einmal an ihrem Platz, sind viele Bereiche nicht mehr, oder nur mit erheblichem Mehraufwand erreichbar. Außerdem muss schon bei der Planung sichergestellt sein, dass spätere Einbauten die Funktion der Brandmelder nicht beeinträchtigen.“ Hierfür sind kontinuierliche Absprachen zwischen Hekatron Brandschutz, der Errichterfirma und dem Bauherrn erforderlich. So konnte die Firma FUCHS auch noch die Anlage an die im Bauprozess durchgeführten Änderungen anpassen und dennoch sicher gehen, dass die Anlage die Kriterien für die Abnahme durch den Bausachverständigen erfüllt.

Effiziente Überwachung

Neben den Errichtungskosten sind es vor allem die Folgekosten, die für den Betreiber ins Gewicht fallen. „Die Sonderlösung ist einfach kosteneffizient“, erklärt Mathias Olbrich, Brandschutzbeauftragter der Firma Schaeffler. „Für die großen Flächen hätten wir sehr viele Punktmelder verbauen müssen, die einer regelmäßigen Wartung bedürfen.“ Derartige Einsätze sind gerade in hohen Hallen aufwendig, da die Rauchmelder meist nur mit Hebebühnen vom Boden aus erreichbar sind. Zusätzliche Schwierigkeiten bereiten auch schwere Maschinen und Einbauten, die im Wege stehen. „Wartungsarbeiten sollten auf keinen Fall die Betriebsabläufe stören“, so Olbrich, „auch deshalb haben wir uns für eine Ansauganlage entschieden. Hier müssen wir lediglich einige Filter an den gut zugänglichen Basisstationen wechseln.“ Eine Überwachung mit Ansaugmelder und den individuellen Alarmierungslösungen der Hekatron Alarmbox sind effizienter.

Im modernen Hochregallager ist Platz für bis zu 96.000 Kisten und 58.000 Paletten.

Mit dem linienförmige Rauchmelder Ilia können die hohen Hallen auch über weite Distanzen überwacht werden.

Weniger Fehlalarme

Trotz widriger Bedingungen verursacht die Sonderlösung auch weniger Fehlalarme. „Wir haben die Anlage schon während der Bauphase freigeschaltet und konnten so die Fehlalarmanfälligkeit prüfen“, ergänzt der Brandschutzbeauftragte. Im Prozess werden die Meldeanlagen dann entsprechend justiert, die Sensoren können Störgrößen z.B. Staub erkennen.  Außerdem können Voralarme mit besonders niedrigen Auslöseschwellen programmiert werden. Auch hier konnte FUCHS mit der Hekatron Brandschutz Anlage die Auslösungen und Meldungen über eine erstelle Matrix vorab festlegen, an die Praxis anpassen und technisch genau umsetzen – natürlich in Abstimmung mit Betreiber und Brandschutzbeauftragtem. Schaeffler kann dadurch verschiedene Situationen intern prüfen, bevor ein Hauptalarm bei der Feuerwehr eingeht. Auf diese Weise lassen sich kostspielige Ausfallzeiten reduzieren.

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