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Die Zugspitze ist mit 2.962 Metern Seehöhe die größte Erhebung Deutschlands. Pro Jahr besuchen rund eine halbe Million Menschen den Gipfel. Um den zahlreichen Besuchern ein einzigartiges Bergerlebnis zu ermöglichen, wurde 2011 ein Neubau der Eibsee-Seilbahn beschlossen. Nach insgesamt sechs Jahren Planung und Bauarbeiten wurde im Dezember 2017 die neue Seilbahn Zugspitze eröffnet.
Das Erlebnis Zugspitze beginnt in der neu errichteten Talstation, die auf einer einzigen Ebene den rollstuhlgerechten Zu- und Abgang zu den Seilbahnkabinen sowie einen großzügigen Eingangsbereich mit freier Sicht auf Eibsee und Zugspitze beherbergt.
Der Gastronomiebereich in der Bergstation wurde von Grund auf neugestaltet. Das gesamte Restaurant firmiert unter dem Namen Panorama 2962 und bietet in unterschiedlichen Bereichen ein vielfältiges, gastronomisches Angebot.
Das Erlebnis Zugspitze beginnt in der neu errichteten Talstation © Hekatron Vertriebs GmbH
Brandschutztechnisch geschützt werden die neue Tal- und Bergstation von einer Brandmeldeanlage (BMA) von Hekatron Brandschutz.
Mit der Errichtung der BMA beauftragte die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG die Klaus Schöffmann GmbH & Co. KG (Elektro Schöffmann). Bei der Planung der BMA haben die Fachplaner von Schöffmann das Brandschutzkonzept in enger Abstimmung mit dem Betreiber umgesetzt.
Die neue Bergstation der Seilbahn Zugspitze © Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG/ Matthias Fend
„Für die Hekatron-BMA sprach unter anderem die einfache Vernetzbarkeit unserer Berg- und Talstation der neuen Seilbahn Zugspitze, Sonnalpin am Zugspitzplatt sowie dem Zugspitzbahnhof Eibsee. Überzeugt hat uns auch die einfache Bedienung der Anlage selbst sowie die Steuerung via PC oder App,“ erläutert Martin Hurm, Betriebsleiter Seilbahnen und Lifte Zugspitze.
Andreas Bader, bauleitender Techniker von Elektro Schöffmann beschreibt die Dimension der Brandschutzlösung: „In der Tal- und Bergstation werden Restaurants, Geschäfte und alle Nebenräume mit technischen Einrichtungen von 430 Mehrfachsensormeldern MTD 533 X sowie 22 Mehrfachsensormeldern MTD 533 X-SCT mit integrierter Akustik (Tonausgabe)überwacht. Diese Melder haben den Tonalarm gleich mit an Bord“.
Den Mehrfachsensormeldern wird einiges abverlangt. In Bereichen am Berg der Sonnenkar-Sesselbahn kommt es zu starken Temperaturschwankungen. Im Sommer über 30 Grad und im Winter sind minus 20 Grad und weniger keine Seltenheit.
Ergänzt werden die MTD 533 X-SCT mit integrierter Akustik durch 46 akustische Alarmgeber in unterschiedlichen Ausführungen.
Für die manuelle Auslösung eines Feueralarmes sind 36 Handfeuermelder vom Typ MCP 533 X-3 verbaut, mit denen ein Hausalarm ausgelöst wird.
Alle Melder sind auf eine Brandmelderzentrale (BMZ) Integral IP MX aufgeschaltet. Sie ist die größte BMZ im Hekatron-Programm mit 16 möglichen Ringleitungen und bis zu 4.000 Teilnehmern.
Für die Sicherheit der Besucher ist im Brandfall gesorgt: Das Personal der Bayerischen Zugspitzbahn ist hierfür intensiv geschult. Durch abgestimmte Maßnahmen des organisatorischen Brandschutzes ist Sorge getragen, dass kein Besucher zu Schaden kommt.
Anlagentechnisch unterstützt die Integral-IP-BMZ mit ausgeklügelten Brandfallsteuerungen. Hierüber werden gezielt die Entrauchung und Überdruckentlüftung im Treppenhaus sowie die Aufzüge entsprechend gesteuert. Weiterhin löst die Brandmelderzentrale eine Fettlöschanlage in der Küche im Panorama 2962 aus.
An der Talstation befindet sich eine Feuerwehrinformationszentrale. Dort zeigen sechs Blitzleuchten der anrückenden Feuerwehr, wo der Brand ausgebrochen ist:
Aber nicht nur die neue Berg- und Talstation der Seilbahn Zugspitze wurden mit einer BMA gesichert. Auch der Bahnhof Zugspitzplatt und die Restaurants auf dem Zugspitzplatt wurden mit einer BMA ausgestattet.
Auf knapp 3.000 Metern findet sich auf dem Hochplateau ein Gebäudeensemble, zu dem das Tagungszentrum Sonnalpin, das Selbstbedienungsrestaurant Sonnalpin, das À-la-carte-Restaurant Gletschergarten sowie andere kleinere Einheiten gehören.
Damit die Gäste unbesorgt Tagen, Essen und Feiern können, sorgt auch hier eine BMA von Hekatron Brandschutz für Sicherheit. Die Gebäude auf dem Zugspitzplatt werden mit 273 automatischen Brandmeldern vom Typ MTD 533 X überwacht. Hinzu kommen 20 Handfeuermelder vom MCP 535 X-3. Als Brandmelderzentrale kommt auch hier eine Integral IP MX zum Einsatz.
Das Gipfelrestaurant ist mit Hekatron Brandmeldern ausgestattet © Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG/ Matthias Fend
Im Falle eines Brandes sorgen Maßnahmen des organisatorischen Brandschutzes und geschultes Personal für die Sicherheit der Gäste.
Die Integral-IP-BMZ schließt im Alarmfall die Brandschutztüren im Bahnhof Zugspitzplatt und steuert die Aufzüge. Ebenso ist die Bergfahrt vom Zugspitzplatt zur Bergstation Seilbahn Zugspitze nicht mehr möglich. Im Gletschergarten wird die Lüftungsanlage ausgeschaltet.
Im Gegensatz zu den neu installierten BMA der Bayerischen Zugspitzbahn und im Zugspitzbahnhof Eibsee wurde die BMA auf dem Zugspitzplatt modernisiert. Die Brandmelderzentrale und die Brandmelder eines rheinischen Herstellers wurden durch Hekatron-Produkte ersetzt. Die vorhandene Kabeltopografie konnte übernommen werden. Durch diese Art der zentralen- und melderseitigen Modernisierung wurde die BMA unmittelbar auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Das Tagungszentrum Sonnalpin © Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG/ Winterholler
Die Besucher erwartet ein atemberaubendes Alpenpanorama © Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG/ Matthias Fend
Die vier Brandmelderzentralen Integral IP in der Tal- und Bergstation, dem Zugspitzbahnhof Eibsee und im Sonnalpin sind über Integral LAN miteinander vernetzt. Insbesondere die Vernetzung der Tal- und Bergstation der Seilbahn Zugspitze ist beeindruckend. Der Lichtwellenleiter (LWL), über den die beiden Brandmelderzentralen Integral IP MX vernetzt sind, wurde vom Seilhersteller im Tragseil der Seilbahn eingeschlagen. Um der besonderen Belastung zu widerstehen, ist der Lichtwellenleiter speziell gelagert. Damit werden Längenunterschiede durch Belastung oder Temperaturschwankungen kompensiert.
Auch die BMZ in der Talstation und im Zugspitzbahnhof Eibsee sind über LWL miteinander verbunden, während die BMZ in der Bergstation und auf dem Zugspitzplatt mit der vorhanden RS-485-Leitung vernetzt sind.
Die nahezu unbegrenzten Vernetzungsmöglichkeiten der Systemfamilie Integral IP zeigen sich bei der BMA an der Zugspitze beispielhaft. Sowohl über Strukturen wie RS‑485 oder Lichtwellenleiter als auch über Ethernet unter Einbeziehung bereits vorhandener Netzwerkstrukturen ist die Vernetzung realisierbar. Die Ethernet-Schnittstelle ermöglicht zudem den Fernzugriff „Hekatron Remote“ auf die Zentralen über Internet oder Intranet.
Bild 6: Übersicht der Vernetzung der Brandmelderzentralen © Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG © Hekatron Vertriebs GmbH
„Für uns als Errichter bietet der Fernzugriff Hekatron Remote viele Vorteile. Die BMZ auf der Bergstation und auf dem Zugspitzplatt liegen nicht grade mal eben um die Ecke. Mit Hekatron Remote können wir viele unserer Aufgaben, ohne uns in die Seilbahn zu setzen und auf den Berg zu fahren, erledigen oder uns zumindest optimal darauf vorbereiten,“ erläutert Herrn Leonhard Schweiger. Ist dennoch ein Vor-Ort-Termin notwendig, kann Elektro Schöffmann den Anlagenausbau über das Service-Portal Mein HPlus eingesehen und den Instandhaltungseinsatz gezielt vorbereiten. Bevor der Techniker zum Einsatz fährt, kann er die benötigte Ausrüstung und die richtigen Produkte zusammenstellen. Die Einsatzdauer wird somit auf das Notwendigste reduziert.
„Für uns bringt das Mein HPlus Service-Portal eine erhebliche Arbeitserleichterung. Damit haben wir einen kompletten Überblick über all unsere Anlagen und die zugehörigen Dateien und Dokumente. Das bringt uns als Facherrichter optimalen Nutzen im täglichen Geschäft,“ unterstreicht Leonhard Schweiger.